Johannes Gohl

Johannes Gohl (1908-1982)

"Gehe stets mit Disziplin und Menschlichkeit durchs Leben"
Ab 1952 zweiter Einheitsführer: Johannes H. Gohl

Protagonist
JOHANNES GOHL
Ein Offizier und Macher

Kaum eine Führungskraft der German Security Unit stand so sehr für Aufbruch, Neuanfang und Gemeinschaft wie Johannes Gohl, dessen Weltkriegs-Erlebnisse, gerade in den ersten Jahren der neuen Einheit, prägend und unschätzbar waren.

Nicht selten stand er als Wehrmachtsoffizier dem britischen Feind gegenüber - jenen Feind, der ihm Jahre später die Hand reichen sollte und ihn schließlich seiner zweiten Bestimmung zuführte: Die des Einheitsführers des damaligen Watchmen´s Service der German Service Organisation.

Hans-Joachim Gohl berichtete aus dem Leben seines Vaters und sorgte dafür, dass das Vermächtnis Johannes Gohls dauerhaft erhalten bleibt.

Ein Lebensweg, der spannender kaum sein konnte.
Die frühesten Kindheitserinnerungen an seinen Vater umschreibt Hans-Joachim Gohl, selbst Jahrgang 1940 und somit inmitten des Krieges geboren, stets mit Formulierungen wie "Mein Vater war Soldat und kaum zuhause. Dennoch haben mein Bruder und ich ihn natürlich vermisst, denn er war bis zuletzt ein grandioser und liebevoller Vater". Und dennoch: Die damalige Realität im heimischen Potsdam war in erster Linie vom täglichen Überlebenskampf geprägt, begleitet von ständigen Luftangriffen und abenteuerliche Fluchten in die Luftschutzkeller.

"Berlin und Potsdam wurden ja ständig bombardiert und so ging meine Mutter mit uns zur Oma nach Berlin. Sie wusste, dass die Russen immer näher kamen. Meine Großmutter war verwitwet und wohnte in einer Wohnung in Charlottenburg", sagt Gohl junior. "Irgendwann war dann alles vorbei, der Krieg edlich aus. Aber mein Vater war noch in Gefangenschaft. Was hatte der alles schon hinter sich...", resmünierte der Sohn nachdenklich.

Und tatsächlich: Johannes Gohl, Major der Wehrmacht, hatte Glück. Zwar mehrfach schwer verwundet, so überlebte er den Krieg und befand sich nun in amerikanischer Hand. Zu diesem Zeitpunkt lag bereits viel Leid hinter dem 37jährigen Offizier, viele Eindrücke und Erlebnisse. Aber es waren auch seine deutschen Tugenden, auf die die Siegermächte abzielten und die sich letztlich auch für Gohl, einem leidenschaftlichen Soldaten und Offizier, der niemals Parteimitglied war, auszahlen sollten.

Unser Unterstützer Hans-Joachim Gohl (*1940) gilt als einer der großen Förderer dieses Projekts. In mehreren Interviews gab der Sohn und einzige noch lebende Verwandte von Johannes Gohl sehr private Einblicke in das bewegte Leben des zweiten Einheitsführers der German Security Unit. Ohne das Mitwirken des pensionierten Polizeibeamten wäre nicht nur die Vita, sondern auch das Vermächtnis des einstigen Wehrmachtoffiziers für immer verloren gegangen. Durch die Gespräche und das Überlassen wichtiger Exponate, konnte der spannende Lebensweg von Staff Superintendent Johannes Gohl festgehalten werden. 


Lesen Sie hierzu auch die Passagen in den 1940er Jahren sowie den durch uns erstellten Wikipedia-Beitrag über Johannes Gohl. 

Johannes Hubertus Gohl wird im August 1908 in Lipke geboren, jene damalige Stadt, die im brandenburgischen Landkreis Landsberg (Warthe) lag und heute zur polnischen Woiwodschaft Lebus gehört. Er wuchs in einfach Verhältnissen auf; sein Vater Stanislav war Obergärtner und trennte sich bald von seiner Frau Helene - letztlich folgte sogar die Scheidung.

Helene Gohl behielt ihren Sohn bei sich, verliebte sich neu und zog mit ihrem späteren zweiten Ehemann, einen Schlachtermeister, nach Berlin. Im Pankower Familienbetrieb half Johannes Gohl als Kind mit aus, dennoch begann er zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Letztlich zog es ihn aber zum Militär, weshalb er die Lehre frühzeitig abbrach.

Im Oktober 1927 verpflichtete sich der 19jährige zum Reichsheer, das aufgrund des Versailler Vertrages nur limitiert aufgestellt war und daher auch die Bezeichnung "100.000-Mann-Heer" trug. Seine Grundausbildung absolvierte er bis Juli 1928 beim 9. Ausbildungs-Bataillon in Wünsdorf bei Berlin. Im Anschluss wurde Gohl nach Berlin-Lichterfelde zur 5. Kompanie des 9. Infanterieregiments versetzt und im Oktober 1929 zum Oberschützen befördert. Bereits im Herbst 1930 kehrte Gohl nach Wünsdorf zurück, wo er als Gefreiter Ausbilder im 9. Ersatzbataillon wurde. In derselben Einheit absolvierte er von November 1931 bis April 1932 den Unteroffiziers-Lehrgang, ehe er zu seinem inzwischen nach Potsdam verlegten Stammregiment zurückkehrte. Unter dem Kommando von Generalmajor Ernst Busch wurde Gohl als Gruppenführer, später als Zugführer eingesetzt und schließlich im Mai 1935 zum Feldwebel befördert.

Johannes Gohl blieb auch Soldat, als Hitler 1935 das Reichsheer gesetzwidrig in die Wehrmacht überführte. Etwa zur selben Zeit lernte er die sechs Jahre jüngere Margot Strehlau kennen und lieben. Noch im selben Jahr heirateten beide, schließlich kam der erste Sohn Wolfgang zur Welt. "Ich weiß, dass es eine außerordentlich glückliche Ehe war, die auch bis zum Tod meiner Eltern gehalten hat", sagt Hans-Joachim Gohl.
Margot und Johannes Gohl bei ihrer Trauung 1935

Ein Ritt durch Himmel und Hölle

Tatsächlich gingen Margot und Johannes Gohl durch dick und dünn. Aber schon der Zeitpunkt ihrer Eheschließung schien tragisch, denn es blieb kaum Gelegenheit zum Flittern. Nur kurze Zeit nach der Vermählung wurde Gohl wieder in die Kaserne gerufen und nahm seinen Dienst auf.

1939 schließlich, wurde sein Regiment in dem so genannten Polenfeldzug eingebunden, der letztlich den Zweiten Weltkrieg auslöste. "Es war förmlich ein Ritte vom Himmel in die Hölle", fasst Hans-Joachim Gohl seine Eindrücke aus Gesprächen mit seinem Vater zuammen. Mehr noch: "Mein Vater muss grauenhafte Dinge erlebt haben, die ihn auch dazu veranlassten, über diesen Feldzug mit uns nicht zu reden. Aber man sah es ihm immer an, wenn man dann doch fragte, dass es ihn bis zum Schluss immer belastet hat. Ich werde diese Gefühlsstimmung niemals vergessen".

Ab November, inzwischen zum Stabsfeldwebel befördert, übernahm Gohl beim Ersatz-Bataillon Potsdam eine Stelle als Ausbildungsleiter für Unterführer und Offiziersschüler, bevor er im Juni 1940 als Lehrkraft an die Kriegsschule Schwerin (Warthe) versetzt wurde.
1940, mit nur 32 Jahren, erhielt Gohl sein Offizierspatent und die Beförderung zum Leutnant. Zudem war er bereits mehrfach ausgezeichnet worden, u. a. mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse. Gohl zählt übrigens bis heute als einer der wenigen bekannten Einheitsangehörigen der German Security Unit, die tatsächlich das Offizierspatent erhalten haben.
Von Januar bis März 1941 wurde Gohl als Führer einer Genesenen-Kompanie in Potsdam eingesetzt, und es ist nicht überliefert, ob ihm gerade sein erstes Kommando zugesagt hatte. Schließlich wurde Lazarettpersonal ganz oft nicht als "richtige Soldaten" betrachtet - obgleich sie wichtige und ehrenhafte Aufgaben erledigten. Die Strukturen der deutschen Streitkräfte sahen Maßnahmen vor, durch die sich Verwundete derat umsorgt fühlen sollten, dass sie schnellstmöglich wieder als genesen entlassen werden konnten, um ihren harten Kriegsdienst wieder aufzunehmen. Die Wehrmacht verfügte über zahlreiche Lazarette, die jeweils Kapaziäten von 500 bis 6000 Betten vorhielten. Schließlich wurden Entlassene in extra aufgestellte Genesenen-Kompanien entsandt, in denen sie fürsorglich wieder auf den schweren Dienst vorbereitet wurden. Eben eine solche führte Johannes Gohl bis März 1941 als Kompaniechef in Potsdam.

Nur einen Monat später, im April 1941, wurde er Kompaniechef im Infanterie-Ersatz-Bataillon 178, das ebenfalls in Potsdam stationiert war.

Im Februar 1942 wurde er, inzwischen im Rang eines Oberleutnants, Adjutant beim wieder aufgestellten Feld-Ersatz-Regiment D/3, zu dessen Hauptaufgaben die Nachschub-Versorgung des Ostheeres gehörte. Im Oktober desselben Jahres wechselte Gohl als Hauptmann im Stabe zum neu aufgestellten Jägerregiment 721, welches sich bereits auf dem Weg nach Kroatien befand, Nur wenige Wochen später übernahm er bis Dezember 1942 die vakante Stelle des Führers der 3. Kompanie. Mit seiner Einheit war er zunächst zur Bekämpfung der Partisanen des jugoslawischen Marschalls Josip Broz Tito eingesetzt, dessen Ergreifung er nur knapp verpasste.

"Sein Einsatz in Jugoslawien gehörte zu den wenigen Dingen, über die mein Vater viel sprach", erinnert sich Gohl junior. "Seine Einheit kämpfte vor allem gegen Partisanen und Tito-Anhänger und es muss sich um sehr brutale Kämpfe gehandelt haben. Ich weiß noch, dass er mir sagte, dass seine Männer Tito um Haaresbreite verpasst haben und in dessen Versteck noch brennende Zigaretten aufgefunden wurden - aber auch viele tote deutsche Soldaten, die mit dem Kopf nach unten aufgehangen wurden. Kurze Zeit später wurde mein Vater nach Italien abkommandiert".
Soldbuch Johannes Gohls

Kampf um Höhe 327

Im Dezember 1942 wurde Gohl Bataillonskommandeur des Jägerregiments 721 und ein Jahr später mit seiner Einheit nach Italien verlegt.

Im selben Jahr folgte für ihn, inzwischen mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet, auch der Statuswechsel vom Kriegs- zum aktiven Offizier.

Mit dem Marsch nach Italien war Gohl besonders harten Kämpfen mit US-amerikanischen und britischen Einheiten ausgesetzt. Er erhielt den Auftrag, die italienischen Höhen an der Adria-Front zu erobern, auf die sich besonders die USA strategisch konzentrierten.
Die Höhen waren zuvor wechselseitig durch deutsche oder amerikanische Truppen erkämpft worden und wurden derzeit durch die Amerikaner gehalten. Bei einem weiteren Feind, der Gohls Leuten schwer zu schaffen machte, handelte es sich um das Wetter. Vor allem das Jahr 1944 erschwerte den Soldaten ein Vordringen auf die von beiden Seiten stark umfämpften Höhen.

Nun hatten die alliierten Truppen die Oberhand, und es war Gohls Aufgabe, die Höhen erneut zu erobern. Letztlich erkannte die Wehrmachtsführung offenbar das noch bestehende Potential des Bataillons und dessen Kommandeurs. Doch im Februar 1944 wurde Gohl bei einer Kampfhandlung gegen amerikanischen Einheiten schwer verletzt und zunächst in das Feldlazarett nach Rom verbracht, später nach Aschaffenburg und schließlich nach Potsdam verlegt. Erst im Mai konnte der Offizier sein Kommando wieder aufnehmen. Im selben Monat wurde er zum Major befördert.

Zurück an der Front, setzte er alles daran, seine Männer moralisch auf das angekündigte schlechte Wetter vorzubereiten. Und tatsächlich: Noch bevor er seinen neuen Auftrag, die Adria-Region bei der Höhe 327 zu erobern, umsetzen konnte, stand Gohl mit seiner Einheit einer Urgewalt von Überschwemmungen, Stürmen und bitterer Kälte gegenüber, was einem tatsächlichen Vorankommen in der Region Sagliano fast unmöglich machte. Jene Region bildete den wichtigen Übergang zur Gebirgsfront.

Am Rubikon, der in der Adria mündet und die einzige Möglichkeit des Erreichens Saglianos war, traf Gohl auf Einheiten der 5. US-Armee, die die taktische Stellung um Höhe 327 noch immer hielten. Ende Oktober 1944 befahl Johannes Gohl eine Offensive gegen die zahlenmäßig überlegenen US-Einheiten und entschied die als Nahkampf geführte Schlacht zunächst für sich. Gohls Regiment konnte 57 US-Amerikaner in Gefangenschaft nehmen und erzielte somit die höchste Gefangenenzahl, die jemals im Bereich der Höhen erhoben wurde. Nur drei Tage später erfolgte ein Gegenangriff des britischen Kings Own Royal Regiment. Gohl setzte daraufhin Gebirgsjäger als seine letzte Reserve ein, die schließlich auch die Briten zum Rückzug zwangen. Bei dieser Aktion wurden weitere 32 Soldaten in Gefangenschaft genommen.

Nach dem Rückzug der Briten, musste Gohl, der ebenfalls massive Verluste zu beklagen hatte, schließlich die Frontlinie begradigen. Ab November 1944 vertrat er zudem den verwundeten Generalmajor Lothar Berger bis Januar 1945 vorübergehend als Regimentskommandeur, womit ihm nunmehr drei Bataillone mit 17 Kompanien unterstanden. Wo und unter welchen Bedingungen Gohl mit seiner Einheit den Winter 1944/1945 verbrachte, ist nicht überliefert. Auch das weitere Schicksal Gohls bis März 1945 ist nicht bekannt. Es wird davon ausgegangen. dass er sich den Gegebenheiten der veränderten Frontlinie anpassen musste. Inzwischen hatte sich das Königreich Italien der Allianz aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und Kanada angeschlossen, weshalb Wehrmachtsangehörige nunmehr im Land eines bisherigen Verbündeten, zu Getriebenen wurden.

Italien galt schon immer strategisch für beide Kriegsparteien als wichtig, da Neapel mit seinem Hafen als Versorgungsstelle ideale Voraussetzungen mit sich brachte. Schon 1943 hatten die Alliierten Sizilien eingenommen, später auch die Region Kampanien, um letztlich nach Neapel zu gelangen. Mit dem Seitenwechsel Italiens begann eine alliierte Säuberungswelle gegen deutsche Soldaten. Zwar hatte die Wehrmacht nach dem Sturz Mussolinis Neapel eingenommen, doch scheiterte sie am enormen Widerstand der Neapolitaner, die mit Willenskraft und Barrikaden, bis zum Eintreffen der alliierten Truppen im Oktober 1943 durchhielten.
Johannes Gohl als Kriegsgefangener

Gefangenschaft mit Kommando

Am 3. März 1945 war der Krieg für Johannes Gohl vorbei. Der Major geriet mit Kameraden, darunter Hauptmann Werner Heise, in US-amerikanische Gefangenschaft. Er wird zunächst nach Aversa verbracht und schließlich in das dortige Gefangenenlager PWE 334 eingeliefert.

In dieser Phase kam ihm zugute, dass er weder Mitglied der SA oder der SS, noch der NSDAP war, weshalb ihn die amerikanischen Militärbehörden höflich und korrekt behandelten und ihm alle Offizierspriveligien zubilligten. Schließlich wurde Gohl als "unbedenklich" eingestuft.
Hans-Joachim Gohl erinnert sich gut an die Erzählungen seines Vaters. "Er hat immer wieder gesagt, dass ihn die Amerikaner sehr höflich un korrekt behandelt haben. Sie wussten natürlich, dass er kein Nazi, sondern eben lediglich ein leidenschaftlicher Soldat und Offizier war. Das haben sie wohl auch mit Respekt anerkannt, und inzwischen ist ja hinreichend bekannt, dass es viele Offiziere in der Wehrmacht gab, die keine Nazis waren. Im Übrigen gab es zuhause auch keine Gespräche, bei denen mein Vater für Hitler oder seine Politik geschwärmt hat."

Wo genau seine Reise ihn noch hinführen würde, war Gohl zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Neapels Boden zum Beispiel, hatte der Major bis dahin noch nie betreten. Die Hafenstadt stand seit Mitte 1944 unter amerikanischer Hoheit und der Befehlsgewalt des umstrittenen Militärverwalters Charles Poletti, der die Aufgabe hatte, die neapolitanische Polizei und Verwaltung neu aufzubauen. Vor allem der für den Nachschub relevante Hafen galt für die USA als strategischer und logistischer Schwerpunkt. Wegen des noch immer anhaltenden Zweiten Weltkriegs, schafften es die amerikanischen Stellen jedoch nicht, genügend Zivilisten am Hafen einzusetzen, um die Kriegsschiffe ihrer Marine zu löschen und neu zu beladen.

Um eigene Soldaten für den Kriegseinsatz freizuhalten, stellten die Amerikaner Einheiten aus vertrauenswürdigen deutschen Kriegsgefangenen zusammen, um diese logistische Herausforderung umzusetzen. Für Führungsaufgaben trat man insbesondere an Wehrmachtsoffiziere heran - ganz im Einklang der durch den britischen Premierminister Winston Churchill während der beiden Québec-Konferenzen vorgestellten Pläne.

Johannes Gohl und einige seiner Kameraden, darunter Hauptmann Siegfried Heidenreich und Leutnant Walter Schmidt, standen zu diesem Zeitpunkt bereits auf einer US-Liste, wodurch sie für besondere Aufgaben vorgesehen waren. Inmitten der laufenden Auswahl fiel der 8. Mai 1945, an dem der Krieg in Europa mit der Ratifizierung der Urkunde zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst beendet wurde. Das Datum markiert zugleich die Befreiung vom Nationalsozialismus. Die übernommenen Aufgaben der USA bestanden jedoch weiterhin fort, weshalb sich die Lage für Johannes Gohl als Kriegsgefangener zunächst nicht änderte.

Doch die Amerikaner hatten Pläne. Am 16. Juni 1945 wurde Gohl, der auch gute Englischkenntnisse vorweisen konnte, zum Kommandeur des 9945th Port Battalion (Hafenbataillon) ernannt und war somit für die logistische Abwicklung der Nachschubversorgung der US-Streitkräfte mit verantwortlich.

Der Einsatz von Kriegsgefangenen geht auf die am 13. April 1943 durch den britischen Generalleutnant Frederick Morgan ausgearbeiteten Pläne zurück, die sich mit der Situation des vorzeitigen Endes des Zweiten Weltkriegs aufgrund des Zusammenbruchs des deutschen Widerstandes beschäftigten. Morgans Behörde Chief of Staff to the Supreme Allied Commander (COSSAC) initiierte später die Vorbereitung zur Umsetzung der Operation Overlord sowie der Operationen Talisman und Eclipse, aus der schließlich in den späteren Britischen und US-amerikanischen Sektoren, Alliierte Dienstgruppen (später: Deutsche Dienstorganisationen) gebildet wurden. Auf diese Weise konnten die Alliierten ihre eigenen Soldaten für originäre Aufgaben freihalten. Maßnahmen, die im "zweiten Leben" Gohls noch relevant werden sollten.

Hans-Joachim Gohl erinnert sich an Erzählungen seines Vaters: "Er sprach sehr oft von dieser Zeit. Er hatte eine eigene Führungsaufgabe, die ihm auch durchaus lag und auch einen festen Blick in Richtung Frieden. Er empfand auch großen Stolz, denn er hatte tolle Kameraden um sich und man stelle sich die Situation mal vor: Ein deutscher Major führte als Kriegsgefangener fast autonom ein amerikanisches Hafenbatallon."

Zur selben Zeit, als Churchills Pläne in Neapel griffen, wurden im besetzten Westdeutschland durch die Britischen Streitkräfte die ersten Arbeitskompanien gebildet, aus denen letztlich die Alliierten Dienstgruppen hervorgingen und somit auch eine Truppe, deren Kommando Gohl Jahre später übernehmen sollte. Aber bis zur Aufstellung des Watchmen´s Service der German Service Organisation sollte noch Zeit vergehen.

Im Februar 1946 wurde Gohl von seinem Kommando entbunden und in das Entlassungslager nach Pisa verbracht. Am 10. April verlegten ihn die amerikanischen Behörden zurück nach Deutschland, wo er zwei Tage später eintraf. Seine letzten Tage als Kriegsgefangener verbrachte er im Quarantänelage in Löbau, ehe er schließlich am 12. Mai 1946 endgültig entlassen wurde.

"Ich habe noch einen großen Schatz aus dem Vermächtnis meines Vaters", sagt Hans-Joachim Gohl stolz und hält eine Kohlezeichnung mit einer rückseitigen Widmung der engsten Kameraden des Hafenbataillons in Händen. "Es sind die Signaturen der anderen Offiziere und auch die Amerikaner haben meinem Vater eine tadellose Führung beurkundet", ergänzt der pensionierte Oberkommissar. Leider, so erzählt Gohl junior später, ist der Künstler nicht mehr bekannt.
Abschiedswidmung seiner Kameraden

Vorverurteilt, beschimpft und arbeitslos: Der harte Weg nach Hause

Mit einem Anerkennungsschreiben des US-amerikanischen Captains Charles Treffry ging es für Gohl nach mehr als einem Jahr Gefangenschaft zurück nach Hause. Er habe sich die "Achtung des deutschen und amerikanischen Personals erworben", hieß es in dem Schreiben, von dem der Ex-Gefangene zunächst nicht wusste, ob es ihm in seiner perönlichen Zukunft etwas nutzen würde.

Als Major einer nicht mehr existierenden Armee eines besetzten und suspendierten Landes, sollten nun innere Furcht und Unsicherheit die nächste Zeit von Johannes Gohl bestimmen.
Hans-Joachim Gohl senkt ergriffen den Kopf, als er den Tag des ersten Wiedersehens beschreiben wollte. Wenig später führt er aus: "Es war unbeschreiblich. Vor allem für meine Mutter, die damals 31 Jahre alt war. Mein Bruder Wolfgang war neun und ich selbst erst fünf Jahre. Persönlich haften in mir daher auch nur einzelne emotionale Dinge über die Heimkehr meines Vaters. Wie fast alle, war auch er zunächst arbeitslos. Und vor allem, das war damals ein großes Problem, drohte Gefahr durch die Russen, denn die versuchten, ehemaligen Kriegsgefangenen der West-Alliierten habhaft zu werden, was allerdings durch meine Mutter verhindert wurde - auch wenn ich nicht weiß, wie sie es verhindert hat".

Nach der Rückkehr Gohls, zog dieser mit seiner Familie zu seiner Schwiegermutter in das Hansaviertel in Berlin-Charlottenburg und meldete sich offiziell arbeitslos. "An die neue Wohnung in der Nordhauser Straße erinnere ich mich noch genau. Das Haus war durch Bombeneinschläge schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, doch wie viele andere Familien auch, mussten wir uns der Realität stellen. Wir wohnten im dritten Obergeschoss und irgendwie spielte sich dann alles ein. Für uns war wichtig: Unser Vater war wieder bei uns. Zu hause.", erinnert sich Hans-Joachim Gohl.

Eine Rückkehr in die Heimatstadt Lipke blieb Gohl und seiner Familie wegen der politischen Veränderungen verwehrt, da Lipke nunmehr zu Polen und somit zur sowjetischen Gebietshoheit zählte. Dieser Umstand machte ihn somit auch noch zu einem "Vertriebenen der Kategorie C".

"Vaters Weg zum Arbeitsamt nahm ihn ziemlich mit. Seine abgebrochene kaufmännische Ausbildung nutzte ihm nur bedingt und auch der Abschluss der Verwaltungsschule des Heeres war wenig hilfreich. Er war nun einmal Soldat. Durch und durch Soldat - und somit auf dem Arbeitsmarkt nichts mehr wert", sagt Gohl junior. Mehr noch: Was auch immer der Ex-Major anstellte, um Arbeit zu finden - zumeist wurde er als Nazi beschimpft und vor die Tür gesetzt. "In der Familie haben wir diese Zeit aber nicht vertan. Gerade in dieser Zeit habe ich ihn als einen besonders liebevollen Vater in Erinnerung. Er war aber auch hart und gerecht, um alles daran zu setzen, aus seinen Kindern etwas zu machen. Trotzdem: Im Kern hat er später über diese belastende Zeit der Arbeitslosigkeit kaum gesprochen", erinnert sich Hans-Joachim Gohl.

Der so lang ersehnte Tag, trat schließlich ein Jahr später ein: Am 13. April 1947 übernahm Johannes Gohl bei der Spedition TRAWEST in der Zimmerstraße eine Stelle als Lagerarbeiter. "Endlich wieder Verantwortung und die Möglichkeit, Talent zu beweisen", wirft Gohl junior ein. Tatsächlich qualifiziert sich der ehemalige Offizier rasch und wird im November 1948 Lagerverwalter und Disponent in der Niederlassung am Spandauer Damm. Schließlich überträgt man ihm die Stelle des Technischen Leiters.

Die Beurteilungen, die Gohl erhält, sind einwandfrei, doch als er plötzlich Unregelmäßigkeiten in der Firma aufdeckte, zog er die Konsequenzen und kündigte seine Stellung. Im Juli 1950 schied er schließlich aus dem Unternehmen aus.
Darstellung der ersten GSO-Ärmelabzeichen ab 1950

Die ungewollte Rückkehr zur Uniform

Wie in Westdeutschland auch, bildeten die Britischen Streitkräfte in West-Berlin Strukturen, die im Oktober 1950 in der neu aufgestellten German Service Organisation zusammengeführt werden sollten. Zudem war eine Einheit vorgesehen, die, uniformiert und bewaffnet, den Schutz der wichtigsten Liegenschaften übernehmen sollte.

Noch vor der GSO-Formierung, erging am 18. Oktober 1950 der rückwirkende Befehl des Stabschef der Rheinarmee, mit dem schließlich zum 1. September 1950 in Berlin (West) der Watchmen´s Service der künftigen GSO (Berlin) als aufgestellt erklärt wurde. Die offizielle Indienststellung sollte zum Dezember erfolgen.
Wie es letztlich dazu kam, dass Johannes Gohl den Weg zu den Britischen Streitkräften fand, bleibt unklar. Es kann aus heutiger Sicht möglich sein, dass dies auf eine Empfehlung seines Kriegskameraden Werner Heise erfolgte, der sich später ebenfalls unter den ersten Führungsoffizieren der neuen Einheit wiederfand. "Mein Vater sträubte sich zunächst sehr, wieder eine militärische Uniform anzuziehen. Daran kann ich mich noch erinnern", sagt Hans-Joachim Gohl.

Doch es kam anders: Die Rheinarmee stellte bereits im Vorfeld einen Aufbaustab aus vertrauenswürdigen ehemaligen Wehrmachtsoffizieren zusammen, die die Leitungsebene der neuen Einheit übernehmen sollten. Johannes Gohl und Werner Heise wurden zum 16. November 1950 in den Aufbaustab berufen.

Schnell wurde ihm klar, dass er in der neuen Formation eine Aufgabe erhalten wird, die ihm zusagte - auch wenn er ursprünglich keine Uniform mehr anziehen wollte. Die neue GSO Berlin (W.S.), so die offizielle Abkürzung, wurde mit einer Gesamtstärke von 350 Mann in zwei Kompanien mit jeweils einer Stabsabteilung und vier Zügen aufgestellt, deren Angehörige mit eigens eingefärbter britischer Militärkleidung sowie Lang- und Kurzwaffen ausgestattet wurden. Sie entsprach nach Struktur und Organisation einer militärischen Einheit, auch wenn die Wachleute formal keine Soldaten, sondern deutsche Zivilbeschäftigte waren. Der Watchmen’s Service war als paramilitärische Einheit zudem eine Independent Unit (Unabhängige Einheit) der Britischen Streitkräfte, der im steten Wechsel verschiedenen Regimentern zugeordnet wurde.

Mit der offiziellen Indienststellung des neuen Watchmen’s Service am 1. Dezember 1950, wurde Gohl zum Superintendent (äquivalent mit einem Oberleutnant) ernannt und als Zugführer sowie stellvertretender Kompaniechef eingesetzt. Somit wurde der einstige Major und Regimentschef zwar faktisch herabgestuft, jedoch stand für ihn im Vordergrund, wieder in Lohn und Brot zu stehen.

Primäre Aufgabe der Einheit war der Schutz und die Bewachung der wichtigsten Kasernen und Liegenschaften, um die in der Stadt eingesetzten Soldaten für deren originäre Aufgaben freizuhalten. In den 1950er Jahren konzentrierten sich die Schutzaufgaben vor allem auf die zahlreichen Kohlelager, da es sich bei Kohle um den am dringendsten benötigten Rohstoff jener Zeit handelte. Zu den weiteren Wachobjekten zählten später auch das neue Hauptquartier am Berliner Olympiastadion, Munitionsdepots und Kraftstofflager sowie das Militärkrankenhaus.

Hans-Joachim Gohl erinnert sich an Erzählungen seines Vaters: "Zwar bemängelte er immer wieder, dass die Briten jede Möglichkeit von Konrtolle und Einfluss nutzten, dennoch gefiel ihm der Job".
Johannes Gohl als Einheitsführer

Chefposten, Hundestaffel und GSO-Club: Der gohlsche Quantensprung

Über den ersten Einheitsführer der Berliner GSO, Chief Superintendent Meiners, ist kaum etwas bekannt, auch das Verhältnis zwischen ihm und Gohl gehört bis heute zu den großen Geheimnissen.

Davon ausgehend, dass sämtliche Führungskräfte der ersten Stunde Wehrmachtsoffiziere waren, muss es sich bei Meiners mindestens um einen dienstälteren Major oder gar um einen Oberstleutnant gehandelt haben, der 1952 in den Ruhestand trat oder - falls er an Lebensjahren doch noch jünger war - in die freie Wirtschaft wechselte.

Fest steht, dass die Stelle des Einheitsführers in jenem Jahr vakant wurde und Gohl schließlich zum neuen Chef der Einheit ernannt wurde. Zudem erfolgte die Beförderung zum Staff Superintendent - einen Rang, den es bislang in Berlin noch nicht gab. Somit hatte der Ex-Major quasi seinen alten Dienstgrad wieder erreicht.
Gohl setzte bereits unmittelbar nach seiner Amtsübernahme mit der Errichtung einer Hundestaffel ein wesentliches Projekt um, das letztlich mit dazu führte, dass der Watchmen’s Service 1968 in eine formale Wachpolizei umgewandelt wurde. Die seitens der Briten als Biters & Barkers (Beißer und Beller) bezeichneten Schutz- und Wachhunde blieben bis zur Demobilisierung der späteren German Security Unit ein festes Aushängeschild der Einheit, deren Hundeführer im Laufe der Zeit zahlreiche Auszeichnungen bei Internationalen Vergleichswettkämpfen, u. a. beim Biathlonwettbewerb der Rheinarmee am Standort Sennelager gewonnen haben. Die Tiere waren rechtlich durch das Militär als Waffe und nicht als Hilfsmittel eingestuft, was auch Auswirkungen auf die Androhung eines Hundeeinsatzes gegen Personen hatte.

Bereits 1953 absolvierten die ersten Hundeführer die entsprechenden Ausbildungslehrgänge. Die neue Truppe selbst startete mit 15 Tieren. Major Collard, der damalige britische Regimentschef, war von deren Leistung begeistert. "Der Major war sehr oft bei uns zuhause, mein Vater verstand sich mit ihm blendend", erinnert sich Gohl junior.

Ein weiteres Projekt verfolgte der Staff Superintendent noch im selben Jahr: Gohl wurde Gründungsmitglied des eingetragenen Vereins G.S.O.-Club Berlin, bei dem es sich um die erste Betriebssportgemeinschaft der Einheit handelte, welche sich am Spandauer Pichelssee auf den Wassersport fokussierte. Gohl wollte seinen Männern nicht nur einen angenehmen Freizeitausgleich, sondern auch ein harmonisches Miteinander verschaffen. Innerhalb des Vereins nahm Gohl auch mehrere verantwortliche Positionen ein, so als Vorsitzender (1952–1957) und auch als Chef des Ältestenrates (1958–1959, 1965–1970). Ab 1970 war er schließlich Ehrenmitglied, bis er den Verein wegen seines Weggangs aus Berlin verließ. Aus ihm ist der noch heute existierende Wassersport-Club Grün-Silber-Orange e. V. hervorgegangen.

Etwa zwei Jahre später bot sich Gohl eine weitere Chance: Mit der Konkretisierung des Aufbaus einer neuen deutschen Streitkraft, die sich zunächst in der sogenannten Europaarmee wiederfinden sollte, wurden auch ehemalige Offiziere der Wehrmacht angesprochen, um ihre Erfahrungen mit einzubringen. Schließlich bewarb sich Gohl im März 1954 für eine Verwendung.

Er wurde seitens der Britischen Streitkräfte zunächst unterstützt und erhielt auch von seinem Regimentskommandeur ein Empfehlungsschreiben, das seine Führungskompetenz unterstrich. Tatsächlich wurde er durch das neu gegründete Bundesministerium für Verteidigung in die engere Auswahl gezogen und nach Kassel eingeladen, wo sich der ehemalige Major einem Prüfungsverfahren unterzog.

Im Oktober 1956 wurde Gohl in einer ersten Welle durch das Bundesverteidigungsministerium zurückgewiesen, was mit einer "Fülle von Bewerbungen im Bereich des Eingangsamtes für Stabsoffiziere" zusammenhing. Nur drei Monate später, im Januar 1957, wurde Gohl aber endgültig abgelehnt. Aus historischer Sicht ist nicht ausgeschlossen, dass die Britischen Streitkräfte den Weggang des Einheitsführers verhindert haben, um diesen zu selbst zu halten.

1956 erfolgte ein weiterer herber Rückschlag: Der Watchmen’s Service wurde auf 156 Mann reduziert und eine komplette Kompanie aufgelöst, was im Einklang mit der Aufstellung der Bundeswehr einherging. Viele der bisherigen GSO-Angehörigen wanderten somit zur neuen deutschen Armee, aber auch zum neu aufgestellten Hilfspolizeiwachtdienst der Berliner Polizei ab. Auch Gohls Kriegskamerad Werner Heise entschied sich für die Bundeswehr und verließ die German Service Organisation.

Ende der 1950er Jahre begann für Johannes Gohl ein beruflicher Tiefgang und sein Bestreben, den Watchmen’s Service in eine Polizeieinheit umzuwandeln, rückte somit in weite Ferne. Nach den vielen Abgänge zur Bundeswehr und zur Polizei, konnten einige Mitarbeiter, die sich im August 1961 im Ostteil der Stadt aufhielten, wegen der plötzlichen Abriegelung des sowjetischen Sektors und des sich anschließenden Baus der Berliner Mauer, nicht mehr nach West-Berlin zurückkehren. Dieser Umstand führte auch dazu, dass vor allem der ebenfalls betroffene Öffentliche Dienst, mit lukrativen Angeboten lockte und somit weitere Angehörige der Einheit abwarb. Erst Ende der 1960er Jahre gelang es wieder, mehr Einstellungen vorzunehmen. Zeitgleich wurden durch die Britische Militärregierung weitere Maßnahmen getroffen, um die Attraktivität der Einheit zu steigern.

Gohl wandte sich auch dem neuen mit der Brigade abgeschlossenen Berliner Tarifvertrag zu, der ein Jahr später in Kraft trat und vor allem Nachteile gegenüber den Soldaten ausgleichen sollte. Durch den Vertrag wurden nunmehr die Angehörigen der German Service Organisation auch offiziell als Zivilbeschäftigte eingestuft, womit die Einheit ihren paramilitärischen Charakter verlor.

Zudem durften die Beschäftigten erstmals einen Betriebsrat als Arbeitnehmervertretung wählen. Weiterhin untersagt blieb jedoch das Organisieren in Gewerkschaften.

1968 trat Johannes Gohl in den gesetzlichen Ruhestand und schied aus der German Service Organisation aus. Kurze Zeit später wurde der Watchmen’s Service unter der neuen Bezeichnung German Service Unit (Berlin) tatsächlich in eine Wachpolizei umgewandelt.

Die sich daran anschließende "Epoche des Aufschwungs" war noch sehr lange ganz wesentlich mit dem Namen Gohls verbunden, der die Weichen für eine moderne Polizeieinheit sehr früh stellte. Doch diese Phase gehörte bereits zur Nach-Gohl-Ära und wurde durch seinen Nachfolger Wolfgang Schiller eingeläutet.

"Sein großes Glück war immer die große Verbundenheit innerhalb unserer Familie", erinnert sich Hans-Joachim Gohl, der sich an einen Leitsatz seines Vaters bis heute gut erinnert. "Gehe stets mit Disziplin und Menschlichkeit durchs Leben". Ein Motto, an das sich der frühere Staff Superintendent auch selbst immer hielt.

Der seit vielen Jahren in Berlin-Spandau beheimatete Ex-Major zog mit seiner Familie 1970 nach Niedersachsen, weil sein älterer Sohn Wolfgang dort ebenfalls die Militärlaufbahn einschlug - Jahre später auch dessen Bruder Hans-Joachim, bis dieser zur Polizei wechselte.

Ein Familienmensch blieb der Ex-Offizier bis zu seinem Tod. Johannes Gohl starb im Oktober 1982 mit 74 Jahren, 82jährig folgte ihm seine Frau Margot 1997 nach. Nur drei Jahre später, starb auch der ältere Sohn Wolfgang.

Hans-Joachim Gohl ist der einzige noch lebende Verwandte seines Vaters und unterstützt dieses Projekt bis heute.
Grabstätte Gohls
"Gehe stets mit Disziplin und Menschlichkeit durchs Leben"
Share by: