Ursula Parrish

Ursula Parrish (1920-2005)

"Lass die Leute reden, sie reden über jeden"
Ursula Parrish (1990)

Protagonistin
URSULA PARRISH
Die gute Seele der Kompanie

In Unternehmen werden Mitarbeiter oft als „gute Seele“ bezeichnet, wenn es ihnen gelingt, Beschäftigte einer  Organisationsstruktur mit einer besonderen, zumeist vollkommen ungewollten Gabe, beieinander zu halten. Sie lassen dabei so manche harte Worte an sich abprallen, organisieren mit großem Geschick im Stillen und sind zudem bei Kummer und Sorgen erste Ansprechpartner.

Sie sind Naturtalente und hinterlassen zumeist erst dann eine spürbare Lücke, wenn sie ihren Bereich endgültig verlassen – oft zum großen Scham im Kollegenkreis.


Kaum zu glauben, dass inmitten der männerdominierten 1970er Jahre, es ausgerechnet eine Frau war, die in der damaligen German Service Unit, immerhin einer militärischen Einheit, die Rolle der guten Seele einnahm. Eine Rolle, die ihr bis heute, viele Jahre nach ihrem Tod, noch immer mit hohem Respekt zugesprochen wird.

Ursula Pradel wird im März 1920 in Spandau geboren. Einer noch eigenständigen Stadt, die ein halbes Jahr später, im Oktober, dem damaligen Groß-Berlin als achter Verwaltungsbezirk zugeschlagen wurde. Das junge Mädchen wächst mit zwei Brüdern in einem wohlbehüteten Elternhaus auf. Sie besucht in Spandau die 12. Volksschule und absolviert im Anschluss die Kaufmännische Berufsschule in Berlin-Charlottenburg. Zugleich beginnt sie eine dreijährige Lehre als Verkäuferin bei der Herrenartikel-Ausstatterin Margarete Müller. Ihre Ausbildung schließt sie letztlich mit dem Kaufmannsgehilfenbrief erfolgreich ab.

Nun stand Ursula Pradel die Arbeitswelt offen, insbesondere wegen ihres guten Abschlusses. Sie war in mehreren Unternehmen tätig, so auch im Warenhaus Rudolf Hertzog in Berlin-Mitte, das nicht nur architektonisch bis heute zu den beeindruckendsten Gebäudekomplexen der Stadt gehört, sondern zur damaligen Zeit zu den größten und angesehensten Kaufhäusern Berlins zählte. Später wechselte sie zum Woll- und Textilgroßhandel „Woltex“ in die Spandauer Straße, ebenfalls in Berlin-Mitte.

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lebt Ursula Pradel noch immer mit ihren Eltern und Brüdern in Spandau. Zeit ihres Lebens wird sie einen besonderen Moment nicht vergessen. „Als der Krieg ausbrach, sank mein Großvater in der Wohnung weinend zusammen und sprach immer wieder den Satz >Haben die denn gar nichts gelernt?< in den Raum. Er war im Ersten Weltkrieg Sanitäter und muss offenbar schlimme Dinge erlebt haben“, sagt Ursulas Sohn Roy Parrish, der GSU HISTORY durch ein Interview und die Übergabe von Dokumenten unterstützt hat.

Der ehemalige Controller Roy T. Parrish (Jahrgang 1955) ist der einzige Sohn der langjährigen früheren GSU-Verwaltungsangestellten Ursula Parrish. Während eines Interviews kann er schnell verdeutlichen, wie sehr seine Mutter mit der ehemaligen German Security Unit verwurzelt war. Das Gespräch unterstreicht auch, wie die Rolle eines Unterstützers mit der eines Zeitzeugen verschmelzen kann. Letztlich trägt Roy Parrish dazu bei, ein weiteres Stück Andenken an eine Protagonistin und beeindruckende Persönlichkeit zu erhalten. Seine Mutter.


Nicht nur deren Lebensmotto, sondern auch zahlreiche Fotografien, Dokumente und Urkunden stellte der Deutsch-Brite GSU HISTORY nun zur Verfügung. Auch Dinge aus persönlichen Briefen, die Ursula Parrish mit ehemaligen GSU-Offizieren austauschte, gehören zu dem zur Verfügung gestellten Material.

Ursula Brose, spätere Parrish (1946)

Krieg, Trauer und Neuanfang

Am 31. Oktober 1940 heiratete die 20jährige Ursula Pradel den bei der 1. Fliegerhorstkompanie in Gatow stationierten Flieger Walter Brose, der an diesem Tag auch seinen 22. Geburtstag feierte und dessen Familie ursprünglich aus dem Raum Magdeburg stammte.

Doch trotz des großen Glücks: Der Krieg forderte sein Tribut und so wurde das junge Paar auch mehrfach ausgebombt. 1942 nahm Ursula Brose eine Stellung als Bürohilfskraft bei der Deutschen Reichsbahn an.

Mit ihrer neuen Beschäftigung im Ausbesserungswerk in Grunewald übernahm sie zum ersten Mal eine Verwaltungstätigkeit, die vermutlich ihre Spuren hinterlassen hat und auch ihr künftiges Berufsleben bestimmen sollte.

Doch privat ereilte sie ein Schicksal, das sie mit vielen Müttern und Ehefrauen teilte. Inmitten des Krieges verunfallte ihr Mann Walter, ein gelernter Gärtner, der kurze Zeit später in einem französischen Lazarett an seinen schweren Verletzungen verstarb.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, lernte sie 1945 bei einer Feier in Spandau-Hakenfelde ihren späteren Ehemann, den britischen Soldaten Thomas „Tom“ Parrish kennen. Dieser war als 18jähriger eingezogen worden und diente zuletzt in Gatow als Kraftfahrer beim 1st Royal Tank Regiment.

Nachdem Tom Parrish im August 1945 wieder nach Großbritannien versetzt wurde, war die Sehnsucht groß. Ursula Brose, noch immer in Berlin lebend, beendete ihre Tätigkeit bei der Reichsbahn und war im Anschluss von 1947 bis Mai 1948 als Bürokraft bei der Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft in Berlin-Mitte tätig.

Schließlich entschied sich das Paar für eine gemeinsame Zukunft. So zog Ursula Brose 1948 nach Mittelengland, wo Thomas Parrish, der die Britischen Streitkräfte als Soldat inzwischen verlassen hatte, lebte. Noch im Dezember desselben Jahres heiratete das Paar, Ende 1955 kam schließlich ihr Sohn Roy auf die Welt.

Ursula Parrish lebte sich schnell in England ein und beherrschte die für sie bisher fast fremde neue Sprache bald perfekt. Auch in ihrer neuen Heimat übernahm sie Verwaltungsaufgaben und organisierte einen Versandkataloghandel an ihrem Wohnort. Aber auch an einer Schule war sie eingesetzt und übernahm die dortige Kinderbetreuung, letztlich war sie zudem für kurze Zeit Verkäuferin in einem Bekleidungsfachgeschäft.

Doch Ursula Parrish wurde zunehmend von starkem Heimweh geplagt, zumal in Berlin nicht nur ihre Mutter, sondern auch zwei Brüder, zwei Nichten und andere Verwandte lebten. England bedeutete für sie eine zu harte Trennung von einem großen Teil ihrer Familie.

Nachdem ihr Schwiegervater verstarb und Thomas Parrish keine weiteren Verwandten mehr in England hatte, machte er seiner Frau einen Liebesbeweis und schlug vor, gemeinsam nach Berlin zurückzukehren. 1966 war es soweit. In Berlin bezogen sie ihre neue Wohnung im Ortsteil Staaken. Somit war Ursula Parrish, die eingefleischte Spandauerin, wieder zuhause angekommen.

Tom Parrish, selbst Jahrgang 1921, schied bereits nach Kriegsende aus dem Militärdienst aus. Nun kehrte er als Zivilist nach Berlin zurück und nahm bei den Britischen Streitkräften in Gatow eine Stelle als Clerk, also als zivilbeschäftigter Verwaltungsangestellter, an.

Ursula Parrish übernahm eine Bürostelle im Hausgerätewerk der Siemens AG, wechselte später als Kontoristin zum Schlachthof Spandau und schließlich zum Farbenhaus Hans Gönner. 1970 erfolgte ein weiterer und zugleich letzter Wechsel des Arbeitgebers. Eine Stelle, die sie maßgeblich prägen sollte.
Parrish mit ihrem Vorgesetzten Günter Kanitz

Civil Labour Clerk:
Einbruch in die Männerwelt

Am 1. Juli trat sie bei der damaligen German Service Unit eine Stelle als Civil Labour Clerk an und wurde als Verwaltungsangestellte im Personalbüro eingesetzt.

Für sie war es neu, in einer militärisch strukturierten Einheit zu arbeiten, dennoch fuchste sich Ursula Parrish sehr schnell ein. Ein wesentlicher Vorteil war für sie ihre Sprachbegabung, insbesondere ihre fundierten Kenntnisse in Englisch.

Zur damaligen Zeit verfügte die German Service Unit über mehrere Verwaltungsmitarbeiter, die als Clerk geführt wurden. Erst im Laufe der 1970er Jahre wurden die Stellen stetig reduziert.
Unterstellt war Parrish Superintendent Ulrich Jäckel, der als „Supt ADMIN“, quasi als Verwaltungs-Chef wirkte. Das Personalbüro selbst, in dem sie eingesetzt war, wurde durch Assistant Superintendent Günter Kanitz geführt, ab 1976 durch Assistant Superintendent Rainer Kroneck, der sich aber vordergründig auf die Bewerberauswahl und die Einstellungsverfahren konzentrierte.

„Unter Günter Kanitz musste Frau Parrish nicht selten leiden“ resümiert Zeitzeuge Rainer Kroneck im Februar 2020. Und tatsächlich: Das Arbeitsverhältnis zwischen den beiden ist nicht immer leicht. Kanitz neigte manchmal zu schlechter Laune und war nicht selten cholerisch.

„Dennoch scheint es ein sehr ehrliches und respektvolles Miteinander gewesen zu sein“, sagt Roy Parrish. „Meine Mutter hat meistens nur Gutes über die GSU erzählt. Ich denke, die Leute vertrauten ihr und wussten, dass sie ihren Job gut machte und sie sich auf sie auch verlassen konnten“.

Ihre Aufgaben bei der German Service Unit waren durchaus umfangreich. So wurden ihr durch eine Tätigkeitszuweisung „mittelschwere Verwaltungstätigkeiten“ übertragen. Das Absetzen wichtiger Meldungen, das Erstellen von Tabellen sowie der gesamte Schriftverkehr der Bewerbungs- und Einstellungsverfahren, gehörten genauso zu ihrer Tätigkeit wie auch der interne Schriftverkehr in Personalangelegenheiten.

Zudem war sie bei der Erstellung streng vertraulicher Korrespondenz des Einheitsführers Wolfgang Schiller eingebunden und auch wichtige Versetzungsmaßnahmen oder sonstige Anträge der Einheitsangehörigen liefern über ihren Tisch. 
Ihre Aufgaben kollidierten nicht selten mit den Diensteinteilern, denn Ursula Parrish, die von den meisten Freunden und Bekannten nur "Ulla" genannt wurde, war auch für die monatlichen Zeit- und Abwesenheitserfassungen zuständig. Darin begründet war vermutlich auch, dass selbst die „härtesten Guards“, wenn sie wichtige Anliegen hatten, nicht selten den Weg zu der stets ruhigen und souverän wirkenden Verwaltungsangestellten suchten. Parrish hatte immer einen Rat, half wo sie konnte und war Vermittlerin zwischen Dienststellenleitung und Wachpersonal.

Dass sie eine Frau war, nutzte ihr nicht selten. So hatte sie ihre Gabe, sich in einer militärischen Männerwelt durchzusetzen, auch oft mit ihrem Geschick verbinden können, unter einzelnen Männern zu vermitteln und klärende Gespräche führen zu können. Ihr Lebensmotto „Lass die Leute reden, sie reden über jeden“ nahm sie ernst und betrachtete jeden Einzelfall mit der notwendigen Ernsthaftigkeit.

„Frau Parrish war eine beeindruckende Frau – auch wenn sie oftmals zu britisch war“, erinnert sich Rainer Kroneck. „Das mag stimmen, auch wenn es doch kein Nachteil war“, fügt Roy Parrish dazu. „Ich glaube, dass das viel von ihrer Persönlichkeit ausgemacht hat. Die Erfahrungen in England haben geprägt, und so hatte sie auch niemals Berührungsängste mit dem britischen Gegenüber. Ein großer Vorteil für die GSU“, so der Sohn.

Zeitzeuge Rainer Kroneck (Jahrgang 1942) war mit Unterbrechungen elf Jahre bei der German Security Unit. Im Mai 1975 wechselte der Assistant Superintendent aus dem Büro "Einsatzleitung" auf die Stelle des Chefs des Personalbüros und wurde somit  Vorgesetzter von Ursula Parrish. 


Noch heute erinnert sich der Ex-GSU-Offizier gerne an die resolute Verwaltungsangestellte. "Sie war eine beeindruckende Frau - auch wenn manchmal etwas zu british ", verriet er lachend während eines Interviews.

Und richtig: Berührungsängste kannte und hatte sie nicht. Ursula Parrish war angekommen in der Einheit und auch stets zugegen, wenn wichtige Anlässe anstanden. Sie traf Stadtkommandanten (Bild: Bei einem Empfang mit Generalmajor Bernard Gordon-Lennox, 1983), Brigadeführer und pflegte freundschaftliche Beziehungen zu den Verbindungsoffizieren Eric Rawlinson, Denis Connell, John Lawrence und Maurice Kent. Neben dem GSU-Offiziers-Korps war auch Ursula Parrish stets bei herausragenden Anlässen mit dabei, so auch beim jährlichen Empfang in der Villa Lemm, dem Sitz des Stadtkommandanten, einschließlich der beliebten Bootsfahrten über die Berliner Gewässer.

Feier bei Familie Parrish: Stehend v.l.n.r.: GSU-Chef Wolfgang Schiller, Thomas Parrish, Günter Kanitz, Rainer Kroneck. Sitzend v.l.n.r.: Heinz Radtke, Mavis Clift, Ursula Parrish und Ulrich Jäckel
„Die Verbindungen waren schon sehr eng und freundschaftlich. Wir hatten viele von ihnen auch bei uns zuhause, natürlich auch immer in Begleitung der Frauen. Daran, vor allem an schöne Weihnachts- und auch einige Geburtstagsfeiern, kann ich mich noch sehr gut erinnern. Besonders schätzte meine Mutter Heinz Radtke, den sehr besonnenen und ruhigen stellvertretenden GSU-Leiter und auch Ulrich Jäckel. Vor allen aber hatte sie zu ihrer Kollegin Bedri ein gutes Verhältnis, die wohl in der Küche der GSU arbeitete“, erzählt Roy Parrish.

Der Kontakt zu Staff Superintendent Wolfgang Schiller war gut – wenn auch manchmal schwierig. Dennoch: Beide haben sich einander stets respektiert.
Zum November 1973 wurde Ursula Parrish auf eine höhere Stelle umgruppiert und folgte schließlich auf Peter Heinrich, der zuvor auf dem Posten saß. Sie erhielt eine Einstufung in die Verwaltungslohngruppe „C VII“ und verdiente, bei einer 40-Stunden-Woche, knapp 2.000,- DM. Zur damaligen Zeit ein gutes Gehalt für eine Verwaltungsangestellte.

Ursula Parrish war zehn Jahre bei der German Service Unit tätig. Zehn Jahre diente sie in einer männerdominierten Einheit, die, kurz bevor sie eintrat, den Status einer Wachpolizei erhielt und, kurz nachdem sie ausschied, in die britische Militärpolizei integriert wurde.

Sie prägte die Kompanie tatsächlich als „gute Seele“ und es ist zutreffend, dass mit ihrer Versetzung in den Ruhestand, ein großes Stück des so oft gepriesenen Herzschlags fehlte.

Mit Ablauf des Jahres 1980 beendete sie schließlich mit 60 Jahren ihr aktives Arbeitsleben.

Staff Superintendent Wolfgang Schiller, der im Falle der "manhmal zu britischen" Parrish das abschließende Arbeitszeugnis respektvoll in englischer Sprache ausstellen ließ, wies nicht nur darauf hin, dass es sich bei ihr um eine fleißige und sich sehr schnell einarbeitende Mitarbeiterin gehandelt hat, sondern auch um eine Frau, die wegen ihrer ausgesprochenen Freundlichkeit und Tüchtigkeit, bei Vorgesetzten und Nachgeordneten gleichermaßen respektiert und anerkannt war. Ein kleiner Ritterschlag beim Gang in den Ruhestand.
Die Liebe ihres Lebens: Ursula Parrish mit ihrem Mann Tom (1977)

Im Unruhestand:
Die Zeit nach der GSU

Doch Ruhe war nicht ihr Ding. Ursula Parrish engagierte sich ehrenamtlich bei der Berliner Arbeiterwohlfahrt und war zudem eine Bilderbuch-Großmutter, die nunmehr viel Zeit mit ihren drei Enkelkindern verbringen konnte.

Und schließlich unterstützte sich ihren Mann Tom, der Mitglied des Komitees der Berlin Branch der Royal British Legion (RBL) war und sich vor allem als „Standard Bearer“, also als Fahnenträger, einen Namen machte. Ursula Parrish half bei unzähligen Veranstaltungen der RBL mit aus, auch ohne ein offizielles Amt zu bekleiden.

Den Kontakt zur GSU hat sie aber nie verloren. Bis zuletzt pflegte die ehemalige Clerk enge Briefkontakte mit ihren einstigen Vorgesetzten Ulrich Jäckel und Günter Kanitz.
Integriert waren Thomas und Ursula Parrish aber auch in der britischen Gemeinde Berlins. Beide waren oftmals Gäste bei Empfängen in der Villa Lemm, aber auch bei den jährlichen Geburtstagsparaden, die zu Ehren der Queen auf dem Berliner Maifeld abgehalten wurden.

„Meine Eltern waren sehr stolz, viele Mitglieder der Königlichen Familie persönlich treffen und mit ihnen sprechen zu dürfen. Darunter auch Prinz Charles und seine damalige Frau Diana“, sagt Roy Parrish.

In diesem Zusammenhang dürfte der 3. November 2004 ein Höhepunkt im Leben des Ehepaares Parrish gewesen sein. Auf dem Friedhof in Stahnsdorf trafen sie mit Königin Elisabeth II zusammen, die dort, am Rande eines Staatsbesuches, die Gräber von Verwandten aufsuchte.
     November 2004: Ursula Parrish im Gespräch mit Königin Elisabeth II (neben ihr: Ehemann Tom)
„Das war selbstverständlich ein ganz wichtiger Tag, auch wenn meine Eltern nur wenige Sätze mit der Königin wechselten. Aus heutiger Sicht war das schon fast ein krönender Abschluss ihres Lebens“, sagt der gemeinsame Sohn Roy.

Und tatsächlich sollte es so sein. Nur wenige Monate später, erkrankte Tom Parrish und musste für viele Wochen ins Krankenhaus. Die Sorge um seine Gesundheit setzte auch Ursula zu. Wenige Wochen nach seiner Entlassung, musste sie sich einer Operation unterziehen, von der sie sich nicht mehr erholte.

Ursula Parrish stirbt im April 2005 mit 85 Jahren. Von diesem Schock kann sich auch ihr Mann nicht mehr befreien. Er folgt ihr nur ein halbes Jahr später.

Unzählige Menschen begleiten das sympathische Paar auf ihrem letzten Gang, darunter auch Weggefährten aus den Reihen der einstigen GSU. Eine Einheit, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit fast 11 Jahren aufgelöst war. Seit der Demobilisierung der German Security Unit im September 1994 ging Vieles verloren, darunter auch Menschen, von denen man sich für immer zu verabschieden hatte. Aber es gibt auch Dinge, die bleiben. Dazu zählen Erinnerungen und ewig lebende Seelen. Auch die gute Seele der Kompanie.

Thomas und Ursula Parrish ruhen auf dem Friedhof Wittenau.
Grabstätte Parrish
"In Loving Memory"

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