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Trauer um Klaus Hollaender

  • von GSU History
  • 15 Jan., 2020
Auch wenn es oft lange Zeit dauert, bis uns Hinweise über Sterbefälle erreichen, so ist das Andenken jedes Einzelnen immer wichtig. Mit großer Trauer hat sich deshalb erst jetzt die GSU-Familie von Klaus Hollaender zu verabschieden, der bereits im April 2016 verstorben ist.

Hollaender wurde im Juli 1939 im damaligen brandenburgischen Königsberg geboren und wuchs in Premnitz auf. Nach der Schul- und Armeezeit war er zunächst in seinem Lehrberuf als Baumaschinenführer tätig und wechselte 1961 zur Betriebsfeuerwehr des Chemiefaserwerks Premnitz, das bis 1989 zweitgrößter Arbeitgeber der Region war. 1966 verließ Hollaender die Feuerwehr wieder und kehrte in seinen alten Beruf zurück.

Nach dem Fall der Mauer zog es ihn nach Berlin. Im August 1993 gehörte er zu jenen Guards, die bereits mit einem befristeten Arbeitsvertrag in die German Security Unit eintraten. Noch zum Jahresende erhielten der Ex-Feuerwehrmann und die anderen GSU-Angehörigen ihre Kündigungen aus „militärischen Gründen“ zum 30. September 1994, dem Tag der Demobilisierung. Zu diesem Zeitpunkt endete somit auch die Dienstzeit von Security Guard Hollaender. Bis zum Eintritt in das reguläre Rentenalter, war er vor allem noch als Taxifahrer tätig.

Seinen Lebensabend verbrachte der Hobbygärtner auf seinem Anwesen in Ludwigsfelde, wo er nach seiner Scheidung mit seiner Lebensgefährtin wohnte.

Im April 2016 erlitt der rüstige Ex-Guard bei einem Sturz im Garten folgenschwere Verletzungen, an denen er nur wenige Tage später verstarb.

Klaus Hollaender, dessen Lebensweg wir zeitnah darstellen werden, wurde 76 Jahre alt. Er hinterlässt drei Kinder.


von GSU History 25 Apr., 2023

"Die Einschläge kommen immer näher". Das war einer seiner Lieblingssätze. Für jemanden, der zu den wenigen noch lebenden Zeitzeugen der einstigen German Security Unit (GSU) gehörte, klang es ironisch und lustig zugleich.

Jetzt hat auch Heinz Radtke die Augen für immer geschlossen.

"Ich bin unendlich traurig und glücklich zugleich, diesen großartigen Mann kennengelernt und so lange mit ihm eng verbunden gewesen zu sein", sagt Projektleiter Carsten Schanz.

In Rostock geboren, wurde er als junger Lehrling eingezogen. Während des Stauffenbergs Attentat versah er zufällig seinen Dienst in der Wolfsschanze und konnte sich zu Fuß nach Berlin abestzen.

Als Chef des Hundezuges und vor allem als stellvertretender Einheitsführer machte sich Radtke einen Namen. 1952 trat er dem damaligen Watchmen´s Service der GSO bei, nur knapp zwei Jahre später war er Hundeführer und kurz danach als Nachfolger von Gerhard Jabs, Chef der Vierbeinertruppe. Diesen Posten füllte er bis zu seiner Pensionierung 1988 leidenschaftlich aus, auch nachdem er 1969 Vize-Chef der GSU wurde.

Mit ihm trat schließlich der letzte Offizier im Range eines Chief Superintendent in den Ruhestand. Dabei hätte er schon längst Major sein können, wenn er dem Ruf von Lieutenant Colonel Klaus Bartels gefolgt wäre, der ihm den Wechsel zum 6941st Guard Battalion angeboten hatte. Aber Radtke blieb und war sich des hohen Respekts der Truppe sicher. Kein anderer der Führungsriege war so anerkannt wie er.

GSU HISTORY war er als Ruheständler eng verbunden. Seine gesamtes persönliches GSU-Material hatte er bereits zu Lebzeiten übergeben und stand bei drei Interviews Rede und Antwort. Er beharrte darauf, dass seine Geschichte aber erst nach seinem Tod veröffentlicht werden sollen. Zu sehr hatte ihn schließlich die eine oder andere Erinnerung aufgewühlt.

Diesen Wunsch wird GSU HISTORY respektvoll umsetzen.

Gestern ist Heinz Radtke mit 97 Jahren gestorben. Er war der älteste und bedeutendste letzte Zeitzeuge der GSU.

von GSU History 28 Juli, 2022
Mit seinem Namen können die meisten Ehemaligen der German Security Unit (GSU) kaum noch etwas verbinden: Kuno Röder, Superintendent und einer der »Männer der ersten Stunde«der Einheit, die zu jener Zeit noch aus zwei Kompanien mit jeweils vier Zügen bestand.

Tatsächlich war der frühere Kriegsteilnehmer im Dezember 1950 mit dabei, als der damalige Watchmans Service seinen Dienst aufnahm. Röder verrichtete seine überwiegende Dienstzeit als Offizier im Stab, zuletzt als Superintendent. Zeitzeugen beschreiben ihn als einen ruhigen und kompetenten Menschen. Vor allem mit Heinz Radtke, dem späteren Chef der Wachabteilung und stellvertretenden Einheitsführer, verband ihn ein freundschaftliches Verhältnis. Bei dessen Heirat wirkte Röder, der im Juli 1922 geboren wurde, als Trauzeuge.

Auch seine Frau Erika war Angehörige der GSU. Somit waren sie eines der wenigen Ehepaare, die bei der Einheit unter Vertrag standen. Erika Röder war als Verwaltungsangstellte tätig.

Zu Kuno Röder sind derzeit nur wenige Fakten über seine Herkunft und Zeit als Soldat bekannt, auch wenn inzwischen einiges Bildmaterial vorliegt. Fest steht, dass Röder - wie die meisten Führungsoffiziere jener Zeit - über eine Unterkunft im Kompanieblock verfügte. Als er sich dort am Morgen des 10. Januar 1968 umzog, seinen Dienst aber nicht antrat, fanden ihn Kameraden, die nach dem Rechten sehen wollten, leblos auf.

Der Superintendent starb mit nur 45 Jahren eines natürlichen Todes und ist der bisher einzige bekannte Fall eines GSU-Angehörigen, der in der Smuts Kaserne zu Tode kam.

Seine Witwe Erika war weiterhin bei der GSU tätig, bis auch sie überraschend im März 1983 mit 51 Jahren starb.

Das Ehepaar fand seine letzte Ruhestätte auf dem Spandauer Friedhof In den Kisseln. Das Grab ist allerdings seit 2007 erloschen.

Heute wäre Kuno Röder 100 Jahre alt geworden.

von GSU History 21 Juli, 2022

Als Werner Nowka heute vor genau 30 Jahren einer schweren Erkrankung erlag, befand sich die German Security Unit (GSU) noch in einer Schockstarre, denn nur wenige Wochen zuvor hatten sich die Einheitsangehörigen von Jürgen Gensrich für immer verabschieden müssen.

Zur Person Nowka, der im Januar 1925 geboren wurde, ist leider wenig überliefert, zumeist ergeben sich die Erkenntnisse aus den Berichten der Zeitzeugen.

Fest steht, dass er schon in den 1950er Jahren in Brooke Barracks, einer Nachbarkaserne der GSU, als Angestellter in den dortigen Pferdeställen tätig war. Wie lange seine Dienstzeit dort andauerte und vor allem, wie er wo aufwuchs, ist nicht bekannt.

Allerdings bestand bereits sehr früh eine enge Verbindung zu GSU-Guards, u.a. zu Günter Falk und dessen Neffe Karl-Heinz. Wie letztlich das Interesse zum Wechsel zur GSU geweckt wurde, ist ebenfalls nicht überliefert.

In den 1960er Jahren war es aber soweit: Werner Nowka begann seine Laufbahn bei der damaligen German Service Unit. Im regulären Wachdienst war er etwa acht Jahre eingesetzt, ehe er durch den damaligen Dienststellenleiter in den Stab geholt wurde.

Dort verrichtete er seinen Dienst im Range eines Foreman, bevor er für mehrere Jahre als Head Foreman (dem späteren Senior Foreman) als Diensteinteiler eingesetzt wurde.

Als Nachfolger von Robert Rühe, übernahm Nowka gemeinsam mit Foreman Horst Schröpfer die Position des Ausbilders. Als solcher dürfte er den meisten der noch lebenden Zeitzeugenzeugen gut in Erinnerung sein.

Er war es schließlich auch, der das Thema Dienstsport bei der GSU wieder in den Mittelpunkt führte. So war er u.a. für die Abnahme des Deutschen Sportabzeichens berechtigt, was er somit auch regelmäßig bei den Guards umsetzte.

Seine Laufrunden, die er über Jahre täglich um den Sportplatz absolvierte, sind bis heute legendär.

Anfang der 1980er Jahre wurde Nowka zum Superintendent befördert, womit er die Ausbildertätigkeit aufgeben musste, um andere Aufgaben im Stab zu übernehmen. Um die Rekruten kümmerten sich fortan Karl-Heinz Sander und Jürgen Gensrich.

Der Kettenraucher, der seit vielen Jahren mit seiner Frau Margot verheiratet war, trat schließlich 1987 in den Ruhestand.

Heute vor 30 Jahren, am 21. Juli 1992, starb Nowka mit 67 Jahren in einem Berliner Krankenhaus. Er ruht neben seiner nachverstorbenen Frau in Berlin-Kreuzberg.

Die noch lebenden Verwandten haben sich leider entschieden, kein Gespräch über ihn führen zu wollen.

von GSU History 10 Juni, 2022
Kaum einer der Ehemaligen hat ihn vergessen, kaum einer kannte ihn richtig und niemand mag sich vorstellen, dass er heute schon fast 80 Jahre alt wäre. Wir blicken zurück auf einen großartigen Menschen und Kollegen, der heute vor 30 Jahren starb: Jürgen Gensrich.
von GSU History 16 Mai, 2022
Einer der letzten noch lebenden Offiziere der ehemaligen German Security Unit (GSU) absolviert einen runden Ehrentag: Rainer Kroneck, Ex-Diensteinteiler und früherer Chef des Personalbüros, feiert seinen 80. Geburtstag. In GSU HISTORY hinterlässt er als Zeitzeuge seinen Blick auf die Deutsche Dienstorganisation, in der er insgesamt dreimal gedient hat. Lobende, aber auch kritische Worte... LINK
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